Pressemitteilung: Internationaler Tag der Milchspende 2023

Hand in Hand – Zusammen für Frauenmilchbanken

Hamburg –19.05.2023 –Heute feiert die Frauenmilchbank-Initiative e.V. (FMBI) den „Internationalen Tag der Milchspende“. Die FMBI dankt besonders den Frauen, die mit ihrer Milchspende einen bedeutenden Beitrag zur Gesundheit und optimalen Entwicklung Frühgeborener leisten. Damit in Zukunft alle bedürftigen Frühgeborenen von der Spende humaner Milch profitieren können, setzt sich die FMBI für eine Verbesserung der Versorgungssituation mit Frauenmilch ein.

Muttermilch ist die optimale Nahrung für alle Neugeborenen. Frauenmilchbanken spielen eine zentrale Rolle bei der Versorgung von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen, denen nicht ausreichend Milch der eigenen Mutter zur Verfügung steht.

Weltweit existieren rund 750 Frauenmilchbanken. In Deutschland hat sich die Anzahl der Frauenmilchbanken durch zahlreiche Anstrengungen in den letzten 10 Jahren von 12 auf 41 mehr als verdreifacht. Trotz der Erfolge der letzten Jahre besteht noch immer ein erheblicher Bedarf, der aktuell nicht gedeckt werden kann.

„Dem Großteil der 210 deutschen Perinatalzentren fehlt weiterhin der Zugang zu Frauenmilch“, so FMBI-Vorstandsmitglied PD Dr. Daniel Klotz, Leiter der Frühgeborenenintensivstation des Universitätsklinikum Freiburg. „Die FMBI setzt sich daher intensiv für den Ausbau des Frauenmilchbanknetzwerkes ein. Ziel ist es eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen, damit künftig alle bedürftigen Neugeborenen Frauenmilch erhalten können.“

Leider werden die Kosten für den Betrieb von Frauenmilchbanken nicht ausreichend gedeckt. Vereinzelt wurde die Einrichtung von Frauenmilchbanken durch eine Anschubfinanzierung aus Landesmitteln unterstützt, so zum Beispiel in Niedersachsen, Saarland und in Schleswig-Holstein. Die Finanzierung der laufenden Kosten ist jedoch weiterhin ungeklärt: trotz mehrfacher Anläufe haben Kliniken schlichtweg nicht die Möglichkeit, Ihre Mehrkosten zur Abrechnung zu bringen. Die Ernährung von Frühgeborenen sei in der bisherigen Pauschalvergütung enthalten, so der Standpunkt der Kostenträger.

"Der Betrieb einer Frauenmilchbank ist jedoch mit erheblichen Mehrkosten verbunden, zum Beispiel bei der hygienischen Überprüfung der gespendeten Milch", erklärt die Frühgeborenenspezialistin Barbara Naust, Vorstandsmitglied der FMBI und Leiterin der Frauenmilchbank am Klinikum Itzehoe. „Die Ernährung von Frühgeborenen mit Frauenmilch ist einfach auch personell aufwendiger und damit teurer als die Ernährung mit künstlicher Säuglingsnahrung auf Kuhmilchbasis. Diese Mehrkosten tragen die Kliniken bisher selber und gehen für die optimale Versorgung ihrer Frühgeborenen damit in Vorleistung“, so Frau Naust.

Langfristig betrachtet jedoch ist die Ernährung mit humaner Milch ein wichtiger Grundstein der Gesundheitsprävention. „Durch die Ernährung mit menschlicher Milch treten bei Frühgeborenen nach Geburt schwere Komplikationen wie z.B. chronische Lungenerkrankungen oder Darmentzündungen seltener auf“, sagt Frau Judith Karger-Seider, Kinderkrankenschwester und Leiterin der Frauenmilchbank am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. „Wir danken allen, die unsere Arbeit unterstützen und dazu beitragen, das Bewusstsein für die Bedeutung der Milchspende und die Notwendigkeit einer angemessenen Finanzierung zu steigern.“

Den Weg der Frauenmilch von der Spenderin bis zum Empfängerkind verfolgt der Kurzbeitrag „Hand-in-Hand“, den die FMBI am 19.05.2023 auf ihren Social-Media-Kanälen teilen wird.

 

Die Frauenmilchbank-Initiative e.V. ist ein bundesweit tätiger gemeinnütziger Verein, in dem sich Ärztinnen und Ärzte, Pflegefachkräfte, Hebammen, Still- und Laktationsberaterinnen, Eltern und weitere Engagierte für eine bessere Verfügbarkeit von menschlicher Milch für Frühgeborene und kranke Neugeborene einsetzen. Die FMBI wurde 2018 gegründet und hat mittlerweile über 100 Mitglieder.

 

Pressekontakt:

Dr. Ulrike Sturm-Hentschel
Frauenmilchbank-Initiative e.V.
Telefon: +49 89 1276 7563
Email: u.sturm-hentschel@fmbi.de
www.fmbi.de

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